Wie kann ich als Model Geld verdienen

Gegenfrage: Würdest du mich bezahlen, damit ich Fotos von dir mache? Warum nicht? Weil ich nicht gut genug bin! Du siehst bei mir keine Fotos, die dich umhauen, die du unbedingt auch von dir haben möchtest.
Umgekehrt ist es dasselbe. Auch du hast keine Bilder, die bei Hobbyfotografen den unbedingten Wunsch auslösen, gerade dich fotografieren zu wollen. Mglw. bist du durchaus sehr attraktiv, hast aber noch nicht bewiesen, dass du gerade das Thema, das dem Fotografen vorschwebt, interpretieren kannst wie keine andere. Bevor dir also ein Fotograf eine Gage zahlt, versucht er es lieber mit einer aus dem riesigen Pool der TfP-Models. Die kann das mglw. auch nicht, ist aber gleichzeitig nicht auch noch ein finanzieller Verlust. Grundsätzlich bleibt also die Frage, wer dir eine Gage zahlen sollte und wofür? Berufsfotografen, die z.B. den Auftrag für eine kommerzielle Werbung haben, werden sich mit Sicherheit nicht im Hobbybereich nach einem Model umsehen. Zu groß die Gefahr, es mit Unzuverlässigkeit oder nicht vorhandener Professionalität zu tun zu bekommen. Damit steigt auch das Risiko, den aktuellen Auftrag und evtl. sogar den Kunden für immer zu verlieren. Bleiben als mögliche Geldgeber also nur Hobbyfotografen übrig.
Wie aber oben schon skizziert, stehen hinter jedem Paymodel unzählige Mädchen/Frauen, die sich auch umsonst knipsen lassen. Du musst also etwas bieten, was Lieschen Müller nicht auch tut! Vlt. hattest du schon das Glück, bei vorangehenden TfP-Shootings mit einem Fotografen richtige Fashion präsentieren zu dürfen und es sind dabei tolle Fotos entstanden. Mit noch mehr Glück überzeugen diese Bilder einen Knipser, der gerade an der Ausweitung seines Portfolios in genau diesem Bereich arbeitet und er möchte das unbedingt mit dir tun. Dann ist dieser Knipser vlt. bereit, dir ein kleines Taschengeld zu zahlen. Aber auch hier gilt natürlich, dass er sich sehr genau überlegt, ob deine Gage im Vergleich zu einem TfP-Model den evtl. geringen Mehrwert rechtfertigt. Hobbymodels, die z.B. € 50,-/h oder mehr für Portrait u. Fashion aufrufen, dürfen sich nicht wundern, wenn Buchungsanfragen äußerst selten sind.
Ein bisschen anders sieht es aus, wenn du dich für Aufnahmebereiche anbietest, die Lieschen Müller auf keinen Fall macht. Für erotische oder sogar Nacktaufnahmen finden sich in TfP-Kreisen nur eine Handvoll Models und da kann es dann schon leichter sein, einen Fotografen zur Zahlung eines Honorares zu überreden. Aber auch hier wirst du auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn du als Model gut bist! Irgendwer wird schon zahlen, wenn du bereit bist, dich das erste Mal auszuziehen. Folgeaufträge kommen aber nur dann, wenn die Attraktivität überdurchschnittlich ist, das Posing und vor Allem die Ausdrucksfähigkeit überzeugen! Ob du für ein paar Taler überhaupt diesen Schritt gehen willst, musst du ganz allein entscheiden. Denn grundsätzlich gilt: Je seriöser und erfahrener ein Fotograf ist, umso weniger hat er es nötig, Models zu bezahlen.
Eine sichere Quelle für Hobbymodels sind Fotografieworkshops. Wenn du ein gutes Model bist, dann sollte es dir auch gelingen, bei dem ein oder anderen Workshop als Model zum Einsatz zu kommen. Aber Obacht! Hier bist du mglw. über viele Stunden im Dauereinsatz, siehst dich meistens einem ganzen Rudel Fotografen gegenüber und das sehr oft eben auch leichtbekleidet. Das ist also nicht unbedingt leicht verdientes Geld, denn so üppig ist der Stundensatz nun auch nicht, schmälert das Modelhonorar doch immer den Gewinn des Veranstalters.
Welche Möglichkeiten gibt es noch? Wenn du z.B. mit einem Fotografen "ganz dicke" bist oder ihr euch zumindest sehr gut versteht, dann versuche ihn doch zu überreden, zusammen Bilder zu machen, die ihr gemeinsam verkaufen könnt. Das können Kunstdrucke sein, Beispielfotobücher zu bestimmten Themen, Kalender oder was auch immer! Reich werdet ihr auf die Art natürlich nicht, denn das Marketing ist alles andere als einfach. Oder biete doch mit ihm zusammen Modelcoachings für Newcomer an! Anfänger können Tipps und Tricks von "erfahrenen Hasen" immer gut gebrauchen. Wichtig ist dabei aber, dass du diese Erfahrung auch wirklich hast. Wenn du selbst erst zehnmal vor einer Kamera standest (womöglich auch immer nur beim selben Fotografen), dann ist das ganz sicher nicht der Fall. Für solche Modelcoachings interessieren sich meistens aber auch nur absolute Anfängerinnen und die sind darüberhinaus noch sehr jung und haben wenig Geld zur Verfügung. Wenn überhaupt, kommt dabei also auch nicht viel rum.
Du siehst also, dass es für Hobbymodels nicht so einfach ist, den Sprung in den bezahlten Bereich zu schaffen. Jedenfalls nach meiner Einschätzung.
Wenn du aber nun trotzdem der Meinung bist, dass du nur gegen Bezahlung arbeiten willst, dann zeige dich unter allen Umständen auch professionell! Z.B. habe ich es schon sehr oft erlebt, dass meine Anfragen nach einem Payshooting nicht beantwortet wurden. Mag natürlich sein, dass ich auf diese Models einen so schlechten Eindruck mache, dass sie nicht einmal gegen Honorar mit mir arbeiten würden, als Dienstleister muss man aber immer damit rechnen, dass sich Kunden austauschen und eine Empfehlung kann Folgeaufträge bringen.
Desweiteren wird von Profimodels (bei der Zusammenarbeit mit Amateuren) erwartet, dass sie auch über einen großen Fundus an Outfits für Shootings verfügen. Mit deiner Alltagskleidung allein kommst du da nicht weit und musst evtl. zunächst mal in schicke Klamotten in unterschiedlichen Stilen investieren. Auch solltest du sehr versiert im Selbstschminken und Styling sein, denn zusätzlich zu deinem Honorar auch noch in eine Visa zu investieren, wird für viele Hobbyknipser dann zunehmend schwer. Du solltest mobil sein, denn man möchte ein professionelles Model nicht auch noch selbst am Bahnhof abholen müssen. Und du solltest auch nicht verlangen, dass du zusätzlich zur Gage auch noch die Fotos des Shootings erhälst! Für dein eigenes Portfolio bringt dir ein bezahltes Shooting also gar nix.


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